SV Virnsberg News
8.2.1998

Planung zum 1. Virnsberger Sommerbiathlon

Schon seit einiger Zeit geisterte in den kreativen Köpfen der Virnsberger Schützen der Gedanke, eine Sommerbiathlonveranstaltung in Virnsberg durchzuführen. Erstmalig wurde dies konkret am 08. Februar 1998 im Protokollbuch erwähnt. In dem Eintrag heißt es: „Im Sommer ist ein Sommerbiathlon mit anschließendem Grillfest geplant.“ Schriftlich wurde zum damaligen Zeitpunkt wenig über Vorbereitungen und Planungen notiert. Mündlich wurde stets von einem Sommerbiathlon im Markt Erlbacher Ortsteil Linden berichtet. Ansonsten war es sicherlich kein Nachteil, dass Franz Reeg als regelmäßiger Gast in Ruhpolding und dem dortigen Weltcup entsprechende Eindrücke mit einbringen konnte. Da auch sonst zur damaligen Zeit was Sommerbiathlon anbelangt so ziemlich alles an Zubehör nicht vorhanden war, mussten in erster Linie auch Biathlonstände gebaut werden. Hierzu schweißten verschiedene Mitglieder einfache Klappscheiben zusammen, die mittels einfacher Scharniere auf einen Balken montiert wurden. Die Stehendscheiben betrugen einen Durchmessen von 4,5 Zentimeter, die Liegendscheiben wiesen 2,5 Zentimeter auf. Dreh- und Angelpunkt war und ist heute immer noch für Vereinsveranstaltungen der Turnplatz unter Benutzung der Feuerwehrräumlichkeiten. Da die Schützen im Jahre 1998 die Schloßwirtschaft noch ihr Vereinslokal nannten, war auch dieser Veranstaltungsort alternativlos. Somit wurde der „Turnplatz“ als Start- und Zielort auserkoren. Um die Läufer unterscheiden zu können, wurden Leibchen in Handarbeit genäht und mit Nummern versehen.

11.7.1998

Der erste Biathlon

Der Wettbewerb wurde auf Samstag, 11. Juli 1998 gelegt. 19 Mannschaften fanden den Weg an den Start, wobei alle aus Virnsberg oder der direkten Umgebung kamen. Jede Mannschaft bestand aus vier Läufern, die im Staffelmodus liefen. Die Strecke führte vom Turnplatz in Richtung Dorf, wo es links die „Renngass“ hinunter ging. Kurz vor dem "Neuweiher" bogen die Läufer in Richtung Kemmathen rechts ab. An der dortigen Stelle befand sich der erste Streckenposten, der, ausgerüstet mit den Funkgeräten der Feuerwehr und meist mit Jungschützen besetzt, die einzelnen Nummern beim Vorbeilaufen durchgab. Weiter ging es an der Kreuzung beim "Bernhardsweiher" links in Richtung Kemmathen, wo in der Scheune im Anwesen Krämer Stehend geschossen wurde. Fünf Schuss standen den Läufern zur Verfügung. Die Gewehre stellte ausschließlich der Schützenverein und Virnsberger Schützen – hier und da musste im Lauf der Jahre auch mechanischer Totalschaden hingenommen werden. Die Strafrunde für Fehlschüsse wurde rechts neben der Scheune angelegt. Die Strecke führte dann weiter in Richtung Schneidmühle, wo der Weiherdamm den Weg in Richtung Boxau vorgab. Der zweite Streckenposten an der Kuppe am heutigen Schützenhaus meldete ebenso die Position. Am Anwesen Pauly wurde im dortigen Scheunenbereich der Liegendschießstand eingerichtet. Die Strafrunde war im Grasbereich des Anwesen Pauly platziert. Zum Abschluss hechelten die Läufer die "Staach" hinauf, ehe sie den nächsten Läufer am Feuerwehrhaus übergaben. Die Reihenfolge "Stehendschießen/Liegendschießen" wiederspricht der eigentlichen Stellungsabfolge im Biathlonbereich. Die Virnsberger Schützen führten diesen Modus ein, da man den Läufern beim ersten Schießen noch ausreichend Kraft für ein Stehendschießen zusprach. Dies wäre nach eigener Ansicht beim eigentlichen zweiten Schießen so nicht mehr gegeben. Medizinisch stand in all den Jahren Dr. Zeno Lahmes ehrenamtlich zur Verfügung. Meist blieb es bei Kreislaufproblemen, da die meisten betroffenen Hobbyläufer nicht wirklich durchtrainiert an den Start gingen. Am Freitag vor dem Event wurden die Scheunen in beiden Anwesen ausgeräumt, teilweise die Scheunentore ausgehängt und die Schießstände installiert. Die Strafrunden wurden durch Trassierband abgesteckt. Natürlich wurden alle Schießstätten auch vom Landratsamt abgenommen. Dass die Scheunen überall holzverbrettert waren, störte zur damaligen Zeit noch niemanden. Der erste Sieger hieß SG Obernzenn. Den Schützen aus Obernzenn sollte der Seriensieg sechs Mal in Folge gelingen. Schon immer wurde der beste Einzelläufer prämiert. Beim 1. Virnsberger Sommerbiathlon wurde Ludwig Waldner vom Siegerteam aus Obernzenn ausgezeichnet. Er benötigte 15:30 Minuten und schoss kein einziges Mal daneben. Den ganzen Tag über wurde am Turnplatz gegrillt und es gab Kuchen.

10.7.1999

Die 2. Ausgabe

Bilder von der 2. Ausgabe mit Start und Ziel am Turnplatz. Weitere Bilder im digitalen Protokollbuch.

8.7.2000

Schießen im Rohbau

Da bei der 3. Ausgabe im Jahr 2000 bereits der Rohbau des Schützenhauses stand, wurde bei gleichbleibender Laufstrecke, das Liegendschießen kurzerhand in das halbfertige Vereinsheim verlegt. Die Strafrunde wurde auf den Feldweg vor der "Haustüre" in Richtung Anwesen Meier/Geißler platziert. Die Streckenführung forderte so einiges von den Läufern ab. Nicht nur der wechselnde Untergrund, sondern auch die Tatsache, dass der Weiherdamm nur provisorisch gemäht wurde. Da sich die Laufstrecke am Anfang und am Ende direkt an der verkehrsreichen "Staach" befand, war der Wettkampfort auch trotz Hinweisschildern nicht wirklich ideal abgesichert. Zusätzlich schreckte die Laufstrecke aufgrund ihrer Länge und Virnsberger Berge wegen auch zahlreiche Läufer ab. Dass Laufen zum Volkssport mit zahlreichen Laufevents werden sollte, war damals noch eher unvorstellbar. Auch die Beschilderung war damals noch nicht so ausgeprägt, da man zum einen noch kein Beschilderungsequipment hatte, man zum anderen von der Ortskundigkeit der Teilnehmer ausging. Dass dies nicht immer gut ging, stellten mehrere Läufer unter Beweis. Ein Läufer verpasste einmal den Abzweig am Weiherdamm und marschierte sogar in Richtung Sondernohe weiter. Ein weiterer Teilnehmer irrte im Dorf umher, da er den Abzweig zur "Renngass" verpasste.

29.4.2001

Leibchen und neue Streckenführung

Im Jahr darauf gab es beim 4. Virnsberger Sommerbiathlon die ersten großen Neuerungen. Zum einen mussten nicht mehr die selbsthergestellten Leibchen herhalten. Letztere wurden durch gesponserte, neongelbe Leibchen der Sparkasse Flachslanden ersetzt. Zum anderen war von nun ab das Schützenhaus der neue Start- und Zielbereich, wo auch das Grillfest durchgeführt wurde. Die Laufstrecke änderte sich wie folgt ab. Mit Start direkt vor dem Schützenhaus führte die Strecke entlang der Straße in Richtung Kemmathen, wo, wie immer, im Anwesen Krämer das Stehendschießen durchgeführt wurde. Über den Weiherdamm ging es zurück zum Schützenhaus. Dort liefen die Schützen vorbei und absolvierten im Anwesen Pauly das Liegendschießen. Damit eine Schlussrunde gelaufen werden konnte, führten die abschließenden Meter durch die Siedlung Käppele wieder zurück zum Schützenhaus.

14.7.2001

18 Mannschaften nahmen teil

Bis zur Einführung von Laserdruckern im Privatbereich, wurden die Ergebnislisten nach Rücksprache immer im Pfarrhaus im Dorf am dortigen Kopierer vervielfältigt. Es war damals auch kein Leichtes für die Auswertung überhaupt einen Laptop zur Verfügung zu haben. Die Excel-Auswertung steckte zur damaligen Zeit noch sehr in den Kinderschuhen, so dass man schon ziemlich zufrieden war, so systematisch die Veranstaltung begleiten zu können.

14.7.2001

Not macht erfinderisch: Bester Virnsberger Läufer

Nachdem bei den ersten drei Sommerbiathlonveranstaltungen kein Virnsberger in Reichweite des Treppchens war und auch die Teamwertung stets sicher in Obernzenner Händen war, stiftete Waldemar Krämer im Jahr 2001 den Wanderpokal „Bester Virnsberger Läufer“. Diesen goldenen Pokal sollten in der Folge acht verschiedene Läufer gewinnen – allesamt männliche Läufer, die für ein Virnsberger Team teilnahmen. Erster Gewinner war Roberto Gerlach. Erst Jonas Pauly sicherte sich mit den Siegen in den Jahren 2011, 2013 und 2014 den Wanderpokal. Nachdem der Pokal nach drei Siegen vergeben war, wurden in der Nachfolge Medaillen vergeben. In den letzten drei Jahren der Biathlonhistorie, gingen alle Auszeichnungen nach einem blitzsauberen Hattrick (2015, 2016, 2017) an Nico Ehrmann.

13.7.2002

Neue Streckenführung

Im Jahr 2002 änderte sich die Streckenführung abermals. Im Anwesen Pauly konnte die Scheune nicht mehr zum Schießen genutzt werden. Kurzerhand wurde die Streckenführung so angepasst, dass das Anwesen Krämer als Doppelschießstand fungieren konnte. Hierzu führte die Strecke vom Start am Schützenhaus in Richtung Kemmathen, wo die Läufer kurz nach dem Ortseingang in das Anwesen Krämer einbogen. Nach dem Stehendschießen und einer möglichen Strafrunde ging es abermals über den Weiherdamm. Bei der ersten Runde musste dann abermals Kemmathen angesteuert werden, um das Liegendschießen zu absolvieren, ehe nach dem Weiherdamm zum Zieleinlauf am Schützenhaus abgebogen werden konnte. Die Standaufsichten in Kemmathen meldeten per Funkgerät die Schießergebnisse ans Schützenhaus, wo diese erfasst wurden. Da die Zuschauer ansonsten wenig vom Verlauf des Wettkampfes mitbekamen, war der Tisch mit dem Laptop stets gut umlagert.

2.9.2002

Vereinszelt absofort im Einsatz

Es stellte sich in den Jahren heraus, dass es das Wetter meist nicht all zu gut mit dem Sommerbiathlon meinte. Weil das Vereinszelt der Virnsberger Vereine erst im Jahr 02. September 2002 angeschafft wurde und die Vereine am Turnplatz die jetzige Maschinenhalle der Feuerwehr in Kombination mit einem alten Bundeswehrzelt nutzten, musste man sich mit abenteuerlichen Latten- und Folienkonstruktionen gegen den Regen schützen.

12.7.2003

Schießen nach wie vor in Kemmathen

Der 6. Virnsberger Sommerbiathlon 2003 schloss sich dem Modernisierungstrend der Vorjahre an. Den Zuschauern durch die Anschaffung des Vereinszeltes im September des Vorjahres jetzt ein besserer Unterschlupf geboten werden, auch war man jetzt endlich auch auf launiges Wetter entsprechend gut vorbereitet. Das bisherige Anwesen Krämer wechselte den Eigentümer und ging an die Familie Gall über. Trotz des laufenden Betriebes des neuen Pferdehofes, erlaubte es die Familie den Schützen, die Scheune weiterhin als Schießstand zu nutzen. Um den Läufern etwas mehr Orientierung geben zu können und um auch etwas bessere Kontrolle zu haben, wurde an der asphaltierten Ausweichstelle ein Streckenposten eingerichtet. Die alten Funkgeräte der Feuerwehr erwiesen sich als nicht immer zuverlässig. Die Schützen schafften sich deshalb ein eigenes Set an Funkgeräten an.

10.7.2004

Emskirchen durchbricht Obernzenner Siegesserie

Der TSV Emskirchen durchbrach im Jahr 2004 mit einer äußerst sportlichen Riege erstmals die Obernzenner Siegesserie. Um auch im Zielbereich den Gästen und wartenden Sportlern einen Eindruck vom Stand der Dinge vermitteln konnte, wurden Schießergebnisse in der Folge durch Lautsprecherdurchsagen bekannt gegeben, ebenso, welcher Läufer sich als nächstes bereit machen sollte. Ein Zwischenstand der Ergebnisse wurde nicht durchgesagt. Um die Auswertung zu vereinfachen, entwickelte Sebastian Hahn ein Auswerteprogramm, das erstmals im Einsatz war. Eine falsche Bedienung oder ein nicht einkalkulierter Sonderfall brachte das Programm zum Absturz, weswegen nochmals auf die Excelauswertung zurückgegriffen wurde. Einen besonderen Auftritt leisteten sich in diesem Jahr vier Virnsberger. Unter dem verheißungsvollem Mannschaftsnamen „A-Team“ wurde eigens ein olivfarbener VW-Bus aus der Nachbarortschaft organisiert. Mit quietschenden Reifen fuhr das „A-Team“ mit den Läufern Harry Dämpfling, Marko Geißler, Sebastian Reeg und Christian Schwarz kurz vor Start des Durchgangs vor. Aus den Boxen dröhnte die Titelmelodie der Fernsehserie und bei geöffneten Türen sprangen die Virnsberger aus dem Fahrzeug. Die Show stimmte, läuferisch ließen die vier jedoch den anderen den Vortritt.

12.6.2005

Biathlon nun auch in Elpersdorf

Mittlerweile fand der Sommerbiathlon auch beim SV Elpersdorf erste Nachahmer, wenn auch ein paar Nummern kleiner. Auch den Elpersdorfern fiel es schwer, abgesehen von eigenen Schützen und den Virnsbergern, Teilnehmern aus den Reihen der Schützen zu mobilisieren.

9.7.2005

Biathlonprogramm, Pylonen und Barnächte

Nach etwas Nachbesserung lief das Programm im Jahr 2005 problemlos. Um die Auswertung vom regen Zuschaueransturm zu entkoppeln, wurde der Auswertestand mittels einem eigens errichteten Podest über den Graben am Schützenhaus direkt am Geländer verlagert. Der erste Schritt in Richtung "Professionalisierung" war getan. Um bessere Streckenmarkierungen anbringen zu können, wurden in Selbstbauweise um die 50 Holzpylonen zugeschnitten, gestrichen und mit Aufschriften ("Virnsberger Sommerbiathlon", "www.sv-virnsberg.de") versehen. Dabei wurde jeder Buchstabe einzeln und per Hand mit Schablonen aufgezeichnet und ausgemalt. Im Nachgang der Veranstaltung verfügte die Vorstandschaft, dass nur noch teilnehmende Sportler in Kemmathen schießen dürften. Es war üblich zu dieser Zeit, dass jede Biathlonveranstaltung im Schützenhaus auch eine Bar zu bieten hatte. Hierzu wurde das heutige "Biathlonstüberl" umfunktioniert. So manche Aftershow fand hier eine Verlängerung bis in die frühen Morgenstunden. Ein Sommerbiathlon endete einmal quasi unter der Morgensonne am Boxauer Badeweiher, wo die Akteure der Barnacht mit einem Sprung ins kühle Nass ein Ende bereiteten.

9.7.2005

Der Organisationsaufwand steigt

Bereits von Anfang an band diese Form der Veranstaltung sehr viele Helfer. Neben den Schießständen, war ebenso Personal an der Auswertung, dem Kuchenverkauf, dem Grill, dem Ausschank und in der Küche gebunden. Wie eben angesprochen kam oftmals noch ein Bardienst hinzu. Auch die Schießstätte musste wegen ihrer ganzjährigen Nutzung als landwirtschaftliche Scheune gesäubert, ausgeräumt und vorbereitet werden. Zusätzlich investierte man immer mehr Zeit in die Streckenpräparation was Ausschilderung, Markierung und Mähen anbelangte. Und für alle Einzelpunkte gilt: Was hergeräumt wird, möchte auch wieder aufgeräumt werden. Da die Veranstaltung bereits am Nachmittag begann, mussten also bei jeder Veranstaltung Schichtpläne erstellt und mit Personal gefüllt werden. Diese Arbeit verlangte viel Organisationstalent ab, da schon damals die Freiwilligen aktiv befragt werden mussten. Auch stellte die aktive Rekrutierung von Läufern ein zeitfressendes Übel da. 1. Vorstand Gerhard Guggenberger telefonierte den Mannschaften aus den Vorjahren oftmals mehrfach nach, ob sie eine Staffel stellen könnten. Nicht selten musste eine Staffel aufgrund von Läuferausfall spontan absagen. Auch die lokalen Teams zogen sich immer mehr aus Teilnehmerfeld zurück. Die häufigste genannte Begründung der Schützen war, dass man sich als Schütze den läuferischen Anforderungen nicht gewachsen fühle: „Schießen ja, aber Laufen nein!“ Genau anders herum war der Tonus bei den Leichtathleten, wenn gleich immer mehr Leichtathleten über ihren Schatten sprangen und sich teils sehr erfolgreich am Schießstand versuchten. Der Kreis der Teilnehmer verlagerte sich somit immer mehr in den Leichtathletikbereich – bei den Schützen war schlichtweg trotz persönlicher Anschreiben und Ansprachen nichts an Teilnehmern zu holen und die Hobbyläufer waren in der Teilnahme zu schwankend. Um bei Wegfall eines Läufers nicht gleich die ganze Staffel auffliegen zu lassen, sollen zukünftig auch Einzelläufer gewertet werden können. Im Jahr 2005 wurde bereits der Anbau der Umkleide und der Garage geplant und in Teilen in die Tat umgesetzt. Im Weitblick war die Garage auch so ausgelegt, hier zukünftig den Schießstand für den Sommerbiathlon einrichten zu können. Die Virnsberger Schützen nahmen zu dieser Zeit zum Spaß immer am Ipsheimer Weinberglauf teil. Dort bekam man einen Eindruck, wie eine größere Sportveranstaltung aufgezogen werden könnte. Unteranderem ist es in Virnsberg ein nicht unerheblicher Nachteil, dass die Zuschauer am Schützenhaus so weit weg vom Schießstand – dem Kern des Biathlons - entfernt waren. Nachdem das erste Biathlonprogramm im Jahr 2005 mit Läufer- und Ergebnisanzeige im Zelt via Beamer erfolgreich getestet wurde, legten Sebastian Hahn in der Chefentwicklerrolle zusammen mit Christoph Strauß noch einmal richtig los. Ein komplettes Biathlonprogramm wurde aus der Taufe gehoben, welches nicht nur die komplette Zeitnahme, Teilnehmerverwaltung, Ergebnislistendruck und Netzwerkfähigkeit beinhaltete, sondern auch das Problem des entfernten Schießstands und der Laufstrecke behob.

8.7.2006

Liveticker via Beamer

So konnte beim Sommerbiathlon im Jahr 2006 eine für damalige Verhältnisse fast einmalige Software präsentiert werden. Im Zelt erhielten die Zuschauer via Beamer eine Anzeige der Streckenkarte in 3D, auf der die aktuelle Position der Läufer errechnet wurde (und auch ziemlich genau zutraf). Zusätzlich wurde jedes Schießergebnis, das per Funk durchgegeben wurde, auch noch mit fallenden Scheiben in 3D visualisiert und per Sound angekündigt. Fast schon selbstredend lief die aktuelle Ergebnisliste durch. Um dem Ganzen noch eine Krone aufzusetzen, wurde im Zielbereich noch eine Webcam installiert, die den Zieleinlauf ebenso auf die Leinwand übertrug. Mit Begeisterung verfolgten die Zuschauer den neuen Service. Und als die Leinwand schon da war, konnte gleich das Finale der WM 2006 verfolgt werden.

8.7.2006

40 Grad: Sieger TSV Flachslanden

Staffelsieger beim 9. Virnsberger Sommerbiathlon wurde bei um die 40 Grad Spitzentemperatur erstmals der TSV Flachslanden. Als weiteres optisches Highlight wurde bei der Siegerehrung mittlerweile ein selbstgebautes Siegerpodest mit Hintergrundplane aufgestellt. Um einen Eventcharakter aufrecht zu erhalten, wurde über Lautsprecher Musik eingespielt. Es nahmen 83 Läufer teil. Die Einzelwertung fand bereits ein Jahr später auch bei der Siegerehrung Einzug.

14.7.2007

Jetzt auch mit Einzelwertung

Um durch die neue Einzelwertung auch die Staffelwertung attraktiver zu machen, wurde folgende Regelung eingeführt. Die schnellsten vier Läufer eines Teams bilden automatisch in der Wertung Mannschaft 1, die nächsten vier Mannschaft 2 etc.

5.7.2008

Erster Virnsberger Heimsieg

Das Jahr 2008 war das erste Jahr, in dem ein Virnsberger Heimerfolg in der Staffelwertung erzielt werden konnte. Ob es nun am neuen Modus gelegen hatte sei einmal dahingestellt, denn auch in der Einzelwertung waren die Virnsberger dieses Jahr top. Die Siegerstaffel bestand aus Robert Strauß, Luca Döllinger, Felix Strauß und Johannes Strauß. Insgesamt nahmen 61 Läufer teil, was, so Rudi Leidenberger (damals 2. Gauschützenmeister) in seiner Siegerehrungsansprache angesichts der Attraktivität zu wenig Resonanz sei. Vom Schützengau Ansbach nahm mit dem SSV Lohr auch nur ein Schützenverein teil. Seit seinen Anfängen wurde die Veranstaltung vom Schützengau Ansbach als Verband kaum beachtet und das Potential des Sommerbiathlons für die Mitgliedergewinnung im Nachwuchsbereich nicht erkannt. Rudi Leidenberger machte sich als erster vor Ort ein Bild.

24.4.2009

Eigener Biathlonschießstand am Schützenhaus

Eine weitere wesentliche Veränderung stellte sich im Jahr 2009 ein. Zukünftig ist es nicht mehr möglich, die Scheune in Kemmathen als Schießstand zu nutzen, da dort Heu für den Pferdehof eingelagert sei. Um auch weiterhin einen Biathlon ausrichten zu können, wurde am 24. April 2009 ein Biathlonschießstand in die Garage eingebaut. Hierzu wurde eine OSB-Trennwand errichtet und mit Hartschaum verkleidet, um Rückpraller zu verhindern. Es zeigte sich schnell, dass sich die Abnahmeanforderungen an einen Schießstand im Vergleich zu einer Scheune sehr verschärft hatten. Highlight des Schießstands waren die acht neuen, komplett der Norm entsprechenden Klappscheibenanlagen. Diese wurden von Günther Hempfling von Originalschießständen abgemessen und selbst gebaut. Der Verein hat sich hier Anschaffungskosten von beinahe 2000 Euro gespart. Für eine einwandfreie Beleuchtung sorgten Lichtbänder, die ebenso von ihm organisiert wurden. Der Schützenverein Virnsberg hatte nun einen hochwertigen Sommerbiathlonschießstand mit sechs Bahnen – ein Novum in ganz Nordbayern.

4.7.2009

Biathlonlogo und eigene Schießstände

Der Biathlon im gleichen Jahr wurde somit direkt auf den neuen Schießständen ausgetragen, da auch der Hof vor der Garage fertig gestellt war. Die nun folgende Streckenkonstellation sollte bis zum Ende der Serie unverändert bleiben. Start war am Schützenhaus. Nach circa 100 Metern in Richtung Kemmathen bogen die Läufer in den Feldweg in Richtung Friedhof ab (Gebietsname „Hoch“). Auf Höhe der heutigen Schloßzufahrt bogen die Sportler links in die Wiese ein und liefen bis hoch zur alten „Rauschers Koppel“, wo es nach einer U-Kehre wieder nach unten geht. Auf halber Strecke, gegenüber der Siebert-Hütte / oberhalb des Vereinsholzplatzes bogen die Läufer links ab und liefen querfeldein, bis sie wieder am Flurbereinigungsweg herauskamen. Dieser musste in Richtung Schützenhaus gelaufen werden, wo in der Garage das Stehendschießen wartete. Die gleiche Runde ergab sich auch vor dem Liegendschießen. Die Abschlussrunde ließ das Querfeldein-Abbiegen aus, so dass direkt beim Bergablaufen wieder der Weg ins Ziel beim Schützenhaus angetreten werden konnte. Mangels Platz konnten keine Strafrunden mehr gelaufen werden. Diese wurden durch Strafzeiten von 30 Sekunden pro Fehlschuss ersetzt. Erstmals wurde auch ein offizielles Logo zum Virnsberger Sommerbiathlon durch Dominik Schmutzer (Lehrberg) kreiert. Die Läufersilhoutte mit den Biathlonscheiben blieb in den Folgejahren das Markenzeichen. Einzig das Titelbild änderte sich und wurde teils über Onlineabstimmungen, teils durch den SV Virnsberg ausgewählt. Das Equipment am Schießstand wurde durch selbstgebaute Magazinständer ergänzt, so war man flexibel auf das Liegend- und Stehendschießen eingestellt. Schnell entdeckten die Zuschauer den Reiz des Schießens und die biathlontypischen „Ööööys“ und „Ooohs“ waren zu vernehmen. Damit weiterhin die Optik und der Service der Veranstaltung verbessert wurde, wurden Absperrgitter angekarrt, eine Dusche an den Umkleiden installiert und die Strecke vollständig durchbeschildert. Ein Streckenposten am Vereinsholzplatz sorgte zusätzlich für eine Getränkeversorgung. An heißen Biathlonevents wurde zusätzlich ein weiterer Posten dort eingerichtet, wo der Feldweg wieder auf den Ortsverbindungsweg nach Kemmathen führte. Für 2.8 Kilometer Laufstrecke hätte man kaum mehr Service bieten können. Mittlerweile wurden die Barnächste um Aufwand einzusparen nicht mehr abgehalten.

10.7.2010

Spitzentemperatur von 41 Grad

Der 13. Virnsberger Sommerbiathlon im Jahr 2010 war mit 41 Grad Spitzentemperatur einer der Hitzeknaller. Eine Erklärung waren die Temperaturen für die maue Teilnehmerzahl von 54 Läufern. Ein erstmals entworfener Flyer für das Event konnte dem nicht entgegenwirken.

9.7.2011

Läufershirts und Flyer

Doch die Werbung zeigte Wirkung und so waren im Folgejahr nur noch fünf der 72 Startplätze kurzzeitig vakant. Dies mag unter anderem auch daran gelegen haben, dass man im Rahmen des 140-jährigen Vereinsjubiläums Biathlon-T-Shirts für alle Helfer und Teilnehmer auflegte. Zahlreiche Firmen unterstützten die Schützen hierbei. Läufershirts waren nun bis zum Ende im Jahr 2017 fester Bestandteil der Läuferabwerbung und der Außendarstellung.

25.7.2011

Virnsberger nun auch im Meisterschaftsgeschäft

Bereits im Vorfeld des Virnsberger Staffelsieges, konnte Robert Strauß auch die Virnsberger Nachwuchsschützen zu einer erstmaligen Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft am Großen Arber motivieren. Spätestens jetzt war der Zeitpunkt, an dem die jahrelange Vorarbeit durch den Virnsberger Sommerbiathlon für die Zukunft des Vereins Früchte tragen sollte.

23.2.2012

Grußwort von Biathlonstars Magdalena Neuner und Miriam Gössner

Den nächsten Entwicklungsschritt nahm die Traditionsveranstaltung im Jahr 2012. Erstmals konnten die Biathlonstars Magdalena Neuner und Miriam Gössner zu einem Grußwort gewonnen werden, welches auf dem Flyer abgedruckt wurde. Zusätzlich bekamen wir unterschriebene Biathlonshirts zurück. Fortan liefen die Virnsberger Schützen auch mit den blauen T-Shirts bei Schützenumzügen. Von Teilen der anderen Schützen gab es hierfür großen Zuspruch, ein genauso großer Teil, unter anderem aus der Gauverwaltung, hatte nicht so freundliche Worte parat. In der Rückschau stand man hier für zahlreiche Vereine Modell, denn in den Folgejahren stieg die Anzahl der „T-Shirt-Läufer“ vereinsübergreifen drastisch an. Dieser Indikator ist auch ein Nebenprodukt des Virnsberger Sommerbiathlons.

14.7.2012

Videozusammenfassung

In einem Biathlonvideo wurde die Veranstaltung dokumentarisch festgehalten. Diesem Video folgten noch weitere Videodokumentationen in den Folgejahren. Hierbei wurde sowohl die Veranstaltung an sich, als auch die Vor- und Nacharbeiten gefilmt. Mittlerweile waren Läufergrößen aus ganz Mittelfranken zu Gast in Virnsberg. Entsprechend stieg auch das sportliche Niveau der Veranstaltung, welche sich aber nach wie vor an alle Interessierten wendete.

13.9.2012

Beinahe Edelmetall auf nationaler Ebene durch Jonas Pauly

Oben drauf nahm der SV Virnsberg auch erstmals an Deutschen Meisterschaften teil und verpasste nur knapp in Person von Jonas Pauly nationales Edelmetall.

4.11.2012

Trailer für die 2013er Ausgabe

Für das Jahr 2013 wurde extra ein Trailer angefertigt.

13.7.2013

Biathlonlogo verewigt: Biathlonstars grüßen weiter - Startrekord

Bei der Renovierung des „Nebenraums“ im Schützenhaus im Jahr 2013, wurde das Logo des Virnsberger Sommerbiathlons an der Wand malerisch verewigt. Zu den Grußworten aus dem Vorjahr gesellten sich heuer die von Kati Wilhelm und Tina Bachmann hinzu und natürlich gab es wieder ein Läufershirt. Die Sportler konnten nun ihre eigenen Gewehre mitbringen, so dass kein Mangel mehr an Gewehren am Schießstand bestand. 107 Starter schraubten den Starterrekord in ungeahnte Höhen. Das Anmeldeverfahren war mittlerweile auch auf der Homepage des Schützenvereins möglich und fand regen Zuspruch. Die neu eingeführte Moderation des gesamten Wettkampftages durch 1. Vorstand Michael Strauß rundete die Veranstaltung zusätzlich ab. Jetzt gab es aus Veranstaltersicht nicht mehr viel, was es zu verbessern gab.

12.7.2014

Computer über Computer und ein volles Starterfeld

Im Jahr 2014 schlug Reiner Guggenberger vor, die Anmeldung auf ein Gerüstpodest zu setzen. Gesagt getan: Unter Reiners Anleitung wurde ein Auswerteturm installiert, in dem die komplette Technik Unterschlumpf fand. Dies sollte sich allerdings lohnen. Ein Unwetter, das in einem Rekordtempo einbrach und sogar zu einem Laufabbruch führte, zwang die Virnsberger Schützen, die zahlreichen Computer und Technikelemente im besagten Turm zu schützen. Der frisch eingeführte vierte Lauf war mittlerweile ebenso nötig geworden, um die zahlreichen Starter unterbringen zu können. Die Homepage der Schützen konnte nach Freischaltung im Februar bereits nach 21 Stunden „ausgebucht“ vermelden. Von den über 112 Startern, wurden einige auf die Warteliste gebucht. Von allen Startern wurde im Vorfeld das Startgeld eingefordert und auch bei Nichtantritt behalten – ein Konzept, das endlich Planungssicherheit versprach. Geehrt wurde neben der bekannten Staffelwertung auch die Einzelwertungen in der Herren-, Damen- und Jugendklasse. Ebenso wurde der beste Virnsberger Läufer in bester Tradition ausgezeichnet. Auf der Homepage wurden zusätzlich die Urkunden, Bilder und Videos zur Verfügung gestellt.

12.7.2015

Business as usual

Im 18. Jahr des Sommerbiathlons lief eigentlich alles nach „business as usual“. Die Sommerbiathleten aus Virnsberg, Würzburg und Wörnitz nahmen die Veranstaltung als Generalprobe für die Bayerische Meisterschaft. Kaum verwunderlich, dass auch der Streckenrekord (13:13 Minuten) durch Matthias Raab (SG Wörnitz) aufgestellt wurde. Nicht nur bei dieser Siegerehrung bezeichneten die Kommunalvertreter den Virnsberger Sommerbiathlon als sportliches Aushängeschild der Gemeinde, welches mittlerweile über den regionalen Bereich hinausrage. Dies wurde durch ein weiteres Grußwort von Biathlonstar Franziska Preuß unterstrichen.

9.7.2016

Das Ende zeichnet sich ab

Im vorletzten Jahr zeichnete sich ein Ende der Veranstaltung ab. Der Aufgabenbereich musste sich auf immer weniger Schultern verteilen, welche teils mehrere Wochen und Monate schon in die Veranstaltung eingebunden waren. Auch nahm der Höhenflug bei den Teilnehmern wieder ab. Man musste sich ebenso eingestehen, dass der Arbeitsaufwand unweigerlich dafür sorgte, dass die Luft langsam aber sicher raus war. Kaum eine Laufveranstaltung im Umkreis war mit so hohem Orga-Aufwand verbunden wie die hiesige.

19.4.2017

Event steht auf dem Prüfstand - Ende wahrscheinlich

Anfang 2017 fiel die Entscheidung: Man möchte die 20 Jahre voll machen und dann das Projekt "Virnsberger Sommerbiathlon" in der jetzigen Form schließen. Eine finale Entscheidung soll in einer Vorstandschaftssitzung fallen.

8.7.2017

Ende nach 20 Jahren

Und so wurde im Jahr 2017 zum letzten Mal die Maschinerie zum Sommerbiathlon aktiviert. So problemlos wie kaum ein Jahr zuvor wurden alle Punkte geplant, organisiert und durchgeführt. Auch das Jubiläumsshirt wurde entsprechend aufgelegt. Als der letzte Läufer die Ziellinie in den Abendstunden des 08. Julis 2017 passiert hatte, ging eine 20-jährige Traditionsveranstaltung zu Ende, deren Entwicklung sich kaum jemand zu träumen wagte. Vom einfachen Grillfest, hin zum Sprungbrett für Deutsche Meistertitel. Zahlreiche neue Mitglieder konnten über den Sommerbiathlon gewonnen werden. Die Außenwerbung für den Schützenverein, den Ort Virnsberg sowie das Schützenwesen war von unschätzbarem Wert. Mit zahlreichen Klischees konnte in der Öffentlichkeit aufgeräumt werden. Sogar die Wirtschaftsschule Ansbach verlagerte zwei Mal ihre Sommersportwoche mit jeweils über 60 Schülern zum SV Virnsberg – das ist keine Selbstverständlichkeit. Die Aufwand- und Nutzenrechnung darf bei dieser Veranstaltung nicht aufgemacht werden. Doch manche Sachen lassen sich nicht mit Geldwerten beziffern. Durch den Virnsberger Sommerbiathlon verjüngte sich der Schützenverein unbewusst selbst und öffnete die Türen Spange weit für neue Mitglieder – auch in die Gesellschaft, die mit dem Schützenwesen an sich bislang nicht zu tun haben wollte oder hatte.

13.8.2017

Ende durch Vorstandschaft beschlossen

Die Vorstandschaft beschließt einstimmig das Ende des Virnsberger Sommerbiathlons in seiner jetzigen Form.

Geschichte Virnsberger Sommerbiathlon