Der Tabellenführer empfing den Tabellenvierten. Würde man von den letzten 4 Jahren sprechen, wäre klar, dass Virnsberg irgendeine Mannschaft empfängt. Aber in diesem Jahr läuft der Hase etwas anders und so ist der SV Virnsberg 1 in der Position des Tabellenvierten, als die Mannschaft beim Tabellenführer SG Dorfgütingen 1 antrat. Die Schützengesellschaft aus Dorfgütingen war bis zu diesem Wettkampf noch ungeschlagen und sonnte sich mit 6:0 Punkten an der Tabellenspitze. Auf Dorfgütinger Seite hatten sowohl die Nummer 1 Tobias Flath als auch die an Position 3 schießende Carolin Schmelzer bis dato kein Duell verloren. Auf Virnsberger Seite hatte auf Position 1 Christoph Strauß als einziger in seinem Team noch eine weiße Weste. Zumindest auf Position 1 sollte also sicher eine Siegesserie reißen. Die Örtlichkeit ließ keinen gewohnten Wettkampfmodus zu, denn auf sechs Ständen musste der RWK gestaffelt werden. Ein direktes Auswerten der geschossenen Serien entfiel ebenfalls, so dass die Schützen keinerlei Orientierung an des Gegners Ergebnissen hatten. Für die einen war dies ein schöner für die anderen ein eher nachteiliger Aspekt. Insgesamt hatte das Duell somit einen eher normalen Charakter und das direkte Duellschießen geriet gewaltig in den Hintergrund. Wer sollte also auf Position 1 den ersten Punkt der Saison abgeben? Es standen sich Tobias Flath und Christoph Strauß gegenüber, die beide einen Schnitt über 381 Ringen aufwiesen. Auf der ersten Serie schossen beide fast gleich schnell, die Tobias Flath mit nur 92 Ringen begann. Besser machte es sein Konkurrent, der für Virnsberg mit 97 Ringen seinen Wettkampf eröffnete und damit schon einen gewaltigen Vorsprung von 5 Ringen auf den ersten 10 Schuss erarbeiten konnte. In Serie 2 zog Tobias das Tempo an und kam auf 95 Ringe. Ca. 5 Minuten später beendete auch Christoph seine zweite Serie, hatte aber keine Ahnung, wie er im Verhältnis zu seinem Gegner stand. Mit 98 Ringen holt er abermals 3 Ringe Unterschied zum Dorfgütinger heraus und hatte damit das Duell schon fast entschieden. Die Schüsse 21 bis 30 gingen mit 94 Ringen für Tobias aus. Doch auch dies überbot Christoph mit 96 Ringen. Mit etwa 10 Minuten Abstand wurde auch die letzte Serie von beiden absolviert. Tobias schloss seinen Wettkampf mit 95 Ringen, Christoph mit 94 Ringen. Ein deutlicher Einzelpunkt für Virnsberg, denn das Duell ging mit 376:385 Ringen klar an den Virnsberger Christoph Strauß, der weiterhin eine weiße Weste trägt. Position 2 ist Neuland für Mirjam Guggenberger, die sich nach dem letzten Wettkampf in Weißenkirchberg an Peter Reeg vorbei schob. Ihre Gegnerin ist die Dorfgütinger Nachwuchsschützin Martina Wederhake, die im Wettkampf gegen die SG Heilsbronn 1 zuletzt mit 384 Ringen überzeugte. Zwei Mädels, zwei Ergebnisse, nur eine Siegerin - Martina eröffnete früher als Mirjam ihren Wettkampf und begann mit 93 Ringen. Mirjam setzte etwas später in das Geschehen ein und tat dies mit 92 Ringen. Der hauchdünne Vorsprung von einem Ring für Martina ging dann in der zweiten Serie verloren, denn da kam die Dorfgütinger Nummer 2 nur auf 90 Ringe. Gleich zweimal 8 und einmal 7 kosteten Ringe. Mirjam drehte den Wettkampf zu ihren Gunsten mit 96 Ringen. Wie bereits gesagt wussten die beiden nichts von den Ergebnissen ihrer jeweiligen Gegnerin, dennoch blieb der Wettkampf auch so spannend, denn jetzt legte Martine 96 Ringe nach und nahm der "Mire", die auf 93 Ringe kam, etwas von dem Vorsprung ab. Doch die 2 Ringe aus der zweiten Serie reichten bis zum Schluss, denn beide Schützinnen trennten sich in der letzten Serie mit jeweils 93 Ringen unentschieden. Im Endergebnis holte Mirjam für das Virnsberger Team den zweiten Einzelpunkt bei 372:374 Ringen. Ein Waterloo der noch nie dagewesenen Art erlebte Peter Reeg bei seinen ersten beiden Wettkämpfen der neuen Saison. Nur zweimal 369 Ringe sprangen für ihn heraus, der in der vergangenen Saison für Ergebnisse in Mitte der 380er gut war. So sollte ein Sondertraining unter der Woche endlich den Fehler im System finden und scheinbar tat es dies auch. Doch Wettkampf und Training sind zwei Paar Stiefel. Die Wende wollte Peter gegen Carolin Schmelzer schaffen. Bereits im Vorfeld versprachen sich beide ein hartumkämpftes Duell. Es sei vorne weg verraten, dass es kein Duell auf hohem Niveau war, doch das Endergebnis zeugt von Spannung. Nach dieser sah es aber nach der ersten Serie nicht gerade aus, denn Caro ging mit 95 Ringen nach der ersten Serie an den Start. 92 Ringe und zweimal 8 für Peter - es wollte wieder nicht laufen. Jetzt leistete sich auch seine Gegnerin mit 89 Ringen einen Patzer und somit kam Peter mit 93 Ringen sogar an ihr vorbei. Das schnelle Tempo das Peter wieder vorlegte, hätte bei Ansage der Streifenergebnisse wohlmöglich zu seinen Gunsten gewirkt, denn ab jetzt stand ein Ring Unterschied im Raum. Serie drei bei Peter und Carolin war auf beiden Ständen 92 Ringe. Somit fiel die Entscheidung im letzten Streifen. Und auch hier hätte die Ansage Peter gewaltig weiter geholfen. Bis zu Schuss 36 arbeitete sich Peter unbewusst an den Sieg heran und war schon auf die Siegerstraße abgebogen. Was dann kam, ließ ihn auch nach dem Wettkampf noch verzweifeln: 7, 7, 8 - so die Abfolge der Schüsse 37, 38 und 39. Caro schoss zwar nicht unmittelbar besser, konnte aber Peters Schwäche nutzen und ging nach 40 Schuss mit 91 Ringen und 367 Ringen Gesamtergebnis vom Stand. "Murphy's Law" war zu Gast bei Peter, denn bei ihm war es genau ein Ring weniger und 366 Ringe. Somit musste er den Punkt an seine Gegnerin abgeben. Ungewohnt weit hinten fand sich Nicole Lechler auf Dorfgütinger Seite. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams am 26. März 2010 schoss sie als Beste in ihrem Team noch 388 Ringe. Jetzt hatte sie auf Position 4 mit der Virnsberger Susanne Strauß zu tun, die zwar zuletzt in Weißenkirchberg aufsteigende Tendenzen aufwies, in das alte Fahrwasser von vor drei Jahren aber immer noch nicht zurück fand. Zu Beginn konnte Susanne einen Ring Vorsprung aus der ersten Serie bei 91:92 Ringen mitnehmen. Doch bereits in der zweiten Serie zeigte Nicole, dass sie es besser kann und bot 95 Ringe auf, die mit erheblicher zeitlicher Verzögerung mit 90 Ringen von Susanne beantwortet wurden. 93 Ringe in Serie 3 von Nicole gegenüber 91 Ringen von der jungen Virnsbergerin brachten abermals ein komfortables Polster für Dorfgütingen. Die endgültige Entscheidung fiel auf der letzten Serie, bei der Nicole Lechler keinen Zweifel an ihrem Siegeswillen ließ und mit 97 Ringen abschloss. Neidlos anerkennen musste Susanne ihre Chancenlosigkeit, auch wenn sie mit 94 Ringen zuletzt noch etwas Aufbäumen zeigte. 376 Ringe für Nicole und 367 Ringe für Susanne entschieden Duell 4. Somit stand es nach vier Duellen 2:2 Unentschieden. Somit musste ein Stechschuss zwischen den Kontrahenten Christoph Strauß und Tobias Flath auf Position 1 die Entscheidung um den zweiten Mannschaftspunkt bringen. Da beide zuletzt an den Stand gingen, waren sie noch "warm" als es soweit war. Zwei Minuten Probezeit standen beiden Schützen zum erneuten Einrichten zur Verfügung. Der kleine Schießsaal hatte die ganze Aufmerksamkeit auf beide Schützen gerichtet. Nach den zwei Minuten kam das Signal zum Laden - 75 Sekunden Zeit für einen Stechschuss, der bei den ersten drei Schüssen nur auf ganze Ringe gewertet wird und danach erst auf Zehntelwertung. Nach ca. 10 Sekunden fiel der Schuss bei Christoph - eine 10. Die Uhr zeigte noch 55 Sekunden für Tobias an, als auch er abdrückte und eine 9 schoss. Damit war das Duell 1 abermals an Christoph gegangen und somit teilen sich die Mannschaftspunkte 2:1 für Virnsberg auf.