Bereits vor dem Wettkampf war spontanes Organisationstalent von Mannschaftsführer Peter Reeg gefragt. Nach dem Spontanausfall von Johannes Strauß musste auf die Schnelle ein Ersatz her, der auf Position 4 die Mannschaft komplettiert. Das Problem an der Sache: Alle Schützen der anderen Virnsberger Mannschaften hatten drei Tage zuvor bereits den 2. RWK geschossen und standen somit nicht zur Auswahl. Umso erfreulicher war das selbstlose Einspringen von Stephanie Beck-Hempfling, die eigentlich sanft wieder ins Wettkampfgeschehen eintauchen wollte, aber dann mit dem RWK in der Bezirksliga doch vor dem Sprung ins kalte Wasser stand. Dazu aber später mehr. Die Langenfelder Schützen verdienen sich vorab ein großes Lob und Dankeschön, denn sie ermöglichten den Virnsbergern einen Kerwafreitag ohne Schießbetätigung und stimmten der Vorverlegung auf den 3. Oktober zu.

Sportlich witterten die Gäste schon vorab großzügige Punktegeschenke an die Virnsberger. Als die ersten Minuten der Wettkampfuhr abgelaufen waren, zeigte die Hochrechnung auch ein 4:0 für die Heimmannschaft an. Doch dann spielten sich auf Position 4 auf einmal merksame Schüsse ab. Ersatzschützin Stephanie musste zusehen, wie sich das Schussbild geschlossen nach unten links verabschiedete und sogar bis in den weißen Bereich reichte. Eine Überprüfung des Kartusche ergab keine Besserung. Das Gewehr streikte zum ungünstigten Zeitpunkt. Anstatt aufzuhören schnappte sie sich ein Ersatzgewehr, verzichtete auf die ihr eigentlich zustehenden erneuten Probeschüsse und drehte das Gewehr Wettkampfschuss für Wettkampfschuss ein. So kam es, dass die Serien am Schluss sogar wieder fast auf Normalniveau waren und der inoffizielle Tagespreis für den größten Sportsgeist an die Virnsberger Ersatzschützin ging. Der gelbe Punkt für die anfängliche Führung wechselte natürlich zu ihrem Gegner Elmar Helmschrott. Dieser konnte sich über den ersten Punkt der Saison freuen (302:352) und holte - Spoiler - den Ehrenpunkt für Langenfeld.

Weniger spektakulär ging es auf den Positionen 1 und 2 zu. Arwen Petter spulte gegen Tina Meyer ihr Programm ab, verzog "dank" der vielen 9er öfters das Gesicht und war mit 387 Ringen überraschenderweise unter den 390 Zählern, das als ihr Mindestmaß angesehen wird. Gegen 372 Ringe reichte das Resultat jedoch dicke.
Ebenso klar war der Virnsberger Punkt von Christoph Strauß. Er konnte mit 383:359 gegen Jonas Lang den Zähler einfahren. Beide sorgten aber für ein blaues Wunder, denn beide sparten nicht mit Schüssen kleiner gleich einer Acht.
Der letzte Funke Spannung baute sich am Ende des Wettkampfes auf. Peter Reeg ging mit 374 Ringen vom Stand und wartete auf das Ergebnis von Jakob Winkler. Die Hochrechnung sah den Virnsberger beständig als Sieger, ehe der Langenfelder mit 97 Ringen Oberwasser bekam. Es schlossen sich 10 um 10 an und Peter Reeg und die Zuschauer rechneten sogar mit einem Stechen, ebenso die statistische Vorhersage. Dann zog sich aber Jakob Winkler mit einer 8 selbst den Stecker und konnte ohne Druck ausschießen, denn ein Stechen war auch rechnerisch nicht mehr möglich. Mit 371 Ringen gab er den Einzelpunkt ab.
3:1 Punkte beudetet den ersten Dreier der Bezirksliga. Die Mannschaft dankt nochmals Stephanie Beck-Hempfling für ihr spontanes Einspringen und den größten Dank richteten beide Mannschaften an Uwe und Jessica Petter. Sie umsorgten die Sportler mit nichts weniger als einer wohlschmeckenden Runde Pulled Pork, Pommes und Salat - an einem Montagabend wohlgemerkt. Geschmeckt hat es allen, jetzt kann auch die Kerwa kommen.