So hochrangigen Besuch hat das Virnsberger Schützenhaus noch nie gesehen. Das Landesschützenmeisteramt um Christian Kühn des Bayerischen Sportschützenbund (BSSB), die bayerischen Bezirksschützenmeister, der AK EDV sowie der Vizepräsident des Deutschen Sportschützenbundes (DSB) Dieter Vierlbeck gaben sich am 25. Februar 2022 in Virnsberg die Ehre. Anlass war eine Tagung im nahe gelegenen Neuhof an der Zenn, die kurzerhand mit dem Abstecher beim SV Virnsberg verbunden wurde. Dort ließ sich die Schützenführungsriege vom Livestreamkonzept und der dahinter liegenden Datenidee informieren.
Prospekt zum Livestreamkonzept
1. Bezirksschützenmeister Gerold Ziegler und 1. Vorstand Christoph Strauß stellten die einander Gruppen vor, ehe es über die Virnsberger Schützen eine kurze Vorstellung gab.
Stufenweise erfolgte im Anschluss direkt am Schießstand die Vorstellung des Livestreamkonzepts. Der ehemalige Europa- und Weltmeister im Juniorenbereich Sebastian Hahn stand als Schütze zur Verfügung und konnte somit die verschiedenen Livestreams direkt mit Inhalt füllen. Über die neueste Version des Streams zeigte Christoph Strauß den Gästen unterschiedliche Komplexitäts- und Ausbaustufen. So wurden Biosensorik wie Puls ebenso in Echtzeit eingebunden, wie die Zielwegeverfolgung via SCATT. Obendrauf ergab ein Videomix aus neun verschiedenen Kameras den entsprechenden Eindruck. Interessant wurde es, als das Virnsberger Videosystem selbstständig Statistiken generierte, Rückschlüsse auf Basis von Vergangenheitsdaten traf und wie selbstverständlich Wappen von Drittvereinen einblendete.
Schnell entwickelte sich eine rege Diskussion, über die entsprechende Datengrundlage, die Medien- und Presse-Problematik im Ligaalltag sowie die Darstellung des Schießsports im Allgemeinen. Die Idee eines zentralen Schießsportportal reifte an diesem Abend ebenso in den Köpfen, wie die Vision, Schießstände über einen Standard in Echtzeit via Cloud zu koppeln.
Gerhard Hahn demonstrierte den Anwesenden, mit wie wenig Aufwand die Plattform rwk-ansbach.de (mittlerweile offline), automatisiert entsprechende Informationen generierte und beispielsweise Drittanwendungen wie dem Livestream zur Verfügung hätte stellen können. Auch Günther Reizammer, Vorstand des Leistungsvereins RWS Franken sowie Bundesligatrainer beim SV Petersaurach erläuterte, mit welchen Schwierigkeiten die Vereine aktuell bei der Ergebnisverwaltung und Medienpräsentation konfrontiert sind.
Das war heute hochgradig interessant und wichtig zu sehen. Wir werden das ausgiebig und gut besprechen und diskutieren. Dass etwas entschieden wird und dass es weiter geht ist unbestritten.
Christian Kühn, 1. Landesschützenmeister"Die Fußballer bekommen es ja auch hin..."
Dass eine technische Lösung her muss, darüber herrschte nach kurzer Zeit Konsens. Über Form, Gestalt und Umsetzung gilt es jetzt in medias res zu gehen. Landesschützenmeister Christian Kühn wollte sich hierfür einen zeitlich passenden Rahmen einräumen, unstrittig bleibt nach seinen Worten jedoch der Handlungsbedarf. Als sehr informativen und greifbaren Abend bezeichnete auch Gerold Ziegler die knapp 90 Minuten im Virnsberger Schützenhaus und überreichte als Dank für die Vorbereitungsmühen auch im Namen von Amtskollegen Alexander Hummel einen Geschenkekorb an die Virnsberger Schützen.
Das Dankeschön erwiderte Christoph Strauß in seinen Abschiedsworten. Es sei nicht alltäglich, dass der kleine Virnsberger Verein so eine Bühne und so viele prominente Ohren zum Zuhören bekäme. Wichtig sei jedoch die Botschaft, dass die Absicht hinter der Technologie alle Schützen beträfe: Die Schützen müssen als interessante Sportart wahrgenommen werden und sich neben den etablierten Sportarten platzieren. Andere Sportarten und -verbände bekommen das eben auch hin.
Auslöser für das Treffen waren die Überreichung des Sportpreis Mittelfranken, sowie die darauf folgenden Zusammenkünfte zwischen dem Bezirksschützenmeister Oberfranken Alexander Hummel, Gerhard und Sebastian Hahn sowie dem 1. Vorstand des SV Virnsberg Christoph Strauß.
Alle Informationen wurden in einem Prospekt im Vorfeld zusammen gestellt und den Entscheidungsträger als Zusammenfassung überreicht. Ein Dank gilt an dieser Stelle dem Schützenbezirk Oberfranken für die Unterstützung beim selbigen.
Alle Gäste trugen sich in das Protokollbuch von Schriftführerin Petra Guggenberger ein. Kassier Stefan Guggenberger und Ehrenschützenmeister Michael Strauß begleiteten den Fortbildungsabend ebenso von Vereinsseite.
Erstmalig wehte auch die Bannerfahne vor dem Schützenhaus, die mittels Strahler auch noch in Szene gesetzt wurde.
Selbstverständlich wurden die entsprechenden Corona-Regeln bei dieser Fortbildung durch negative Tests und vollständige Impfung eingehalten.
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