Schützenvereine stehen ja in dem Ruf, sehr traditionsverbunden zu sein. Um auch gerade bei Jugendlichen Interesse am Schießsport zu wecken und dadurch den Mitgliedernachwuchs zu sichern, ist man vielerorts in den Vereinen jedoch zunehmend um ein modernes Image bemüht. Am vergangenen Samstag geriet nun der umgekehrte Versuch des Schützenvereins Virnsberg, fränkisches Brauchtum gezielt in einer Zeit elektronischer Schießstände und ausgefeilter Auswertprogramme zu pflegen, zu einem vollen Erfolg.
Unter dem Motto "Die Quetschn 'klingt und das Volk, das singt" hatte der Schützenverein zu einem gemeinsamen Volksliedersingen in das Schützenhaus Virnsberg eingeladen. Offensichtlich herrscht ein großer Bedarf an Veranstaltungen solcher Art, denn das Schützenhaus füllte sich bis auf den letzten Platz und jede Altersgruppe, buchstäblich von 18 bis 88 Jahren, war vertreten.
Nicht zuletzt dürfte das daran gelegen haben, dass Schützenmeister Michael Strauß als Zugpferd Wigbert Winkler, den meisten Virnsbergern noch als ehemaliger Mitinhaber der Schlossgaststätte und damit langjähriger Vereinswirt, bekannt, engagieren konnte. Winkler sorgte mit seinem virtuosen Akkordeonspiel für das instrumentale Fundament, so dass auch weniger stimmbegabte Besucher problemlos mitsingen konnten. Dabei kamen nicht nur altbekannte Volksweisen wie das "Frankenlied" zum Vortrag, der Abend bot auch die Gelegenheit, weniger bekanntes Liedgut aus dem fränkischen Raum und darüber hinaus zu erlernen. Dank der aufliegenden Texthefte und der Begleitung durch Wigbert Winkler gelang dies auf Anhieb.
Zwischendurch sorgte Winkler zudem mit musikalischen und gelungenen humoristischen Einlagen für eine zünftige Stimmung im Schützenheim. Ein Abend mit Wiederholungspotential - auf jeden Fall aber ein Volltreffer.
Strauß Michael
29.09.10, 22:08 Uhr