Bei Traumwetter fanden sich auch am dritten Tag der Bayerischen am Arber wieder circa 250 Athleten ein. War es am Vortag noch der Platzregen, der es vor allem den KK-Schützen schwer machte, kämpften heute alle mit sehr windigen Bedingungen am Schießstand. Logischerweise war die Strafrunde somit in Dauernutzung. Auch den Virnsbergern blieb dieser Umweg nicht erspart, dennoch waren am Ende alle aus dem Team Virnsberg zufrieden - inklusive Fans und eine weitere Medaille konnte auch bejubelt werden.
Nico belohnt sich Dank unheimlicher Laufstärke
Nach dem vermasselten Sprint blieb Nico Ehrmann nur noch der ungeliebte Massenstart, um nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Aber ausgerechnet der Massenstart, wo ein viermaliges Schießen Nicos schwächste Disziplin so oft prüft, sollte hier herhalten? Um den Zweifeln entgegen zu wirken, blieb nur die Flucht nach vorne. Also hieß die Taktik "Nico macht das Tempo von Anfang an schnell" in der Hoffnung, dass niemand ihm folgen könne und somit Platz für ausreichend Strafrunden wären.
Das Feld wurde fortan von Nico Ehrmann angeführt, ihm folgten eigentlich nur noch die beiden Würzburger Simon Meigen und Philipp Mangold, der Rest des Feldes musste aufgrund des hohen
Tempos abreißen. Am Schießstand blieben beim ersten Schießen zwei Scheiben stehen und auch die Konkurrenz musste kreiseln, so dass die alten Abstände wieder schnell hergestellt waren.
Das zweite Liegendschießen bescherten dem Virnsberger zwei Strafrunden, wieder zahlreiche Extrameter, die er aber laufstark herunterspulte und dann wieder die alte Taktik fuhr: Vollgas. Mittlerweile wurde es ein Zweikampf zwischen Nico und Simon, wobei letzterer der deutlich sicherere Schütze ist. Im vorletzten Showdown kam im Stadion richtig Wind auf und bei Nico wollte nur die erste Scheibe fallen. Mit etwas Verzögerung beendete Simon sein Schießen, musste aber auch zwei Runden extra auf sich nehmen. Mit etwas Vorsprung ging der Würzburger zurück auf die Strecke hatte aber Nico im Rücken, der Meter um Meter aufschloss und vor dem Schießen zum dritten Mal als Nummer Eins einlief. Der Wind ließ nach und endlich brachte der Virnsberger zur rechten Zeit das passende Ergebnis und musste nur einmal kreiseln. Simon Meigen blieb ein Duell auf der Strecke verwehrt, er bog zweimal in die Runde und überließ Nico somit die Strecke zum ersten Triumph in dieser Wertung - trotz 630 (!) Extrametern, der Laufstärke sei Dank. Seine Zeit für die 6 Kilometer mit Schießen und Strafrunden betrug 31:54.1 Minuten.
Marina ist mehr als zufrieden
Der Zieleinlauf von Nico war gerade wenige Sekunden alt, da fiel schon der Startschuss für die Damenklasse, in der Marina Strauß ihr Heil suchte. Nach dem Orientieren im Sprintwettkampf sollte es nun auch ein gutes Ergebnis im Massenstart geben. Die Konkurrenz hat im Vergleich zu den Vorjahren etwas abgebaut, aber dennoch waren starke Läuferinnen unter Marinas Gegnerinnen. Für ihre aus beruflichen Gründen nur sporadische Vorbereitung schlug sie sich sowohl auf der Strecke als auch am Schießstand mehr als ordentlich. Zwar hatte sie bereits nach dem ersten Schießen nichts mehr mit den Medaillenrängen zu tun (da fehlten 3:20 Minuten), aber Stück für Stück kämpfte sie sich durch die Strecke und gegen den Wind. Das Liegendschießen schloss sie mit 3 Fehlern ab, nur die Zweitplatzierte toppte vor ihr auch noch die Gesamtstrafrundenzahl. Marina konnte beim Stehendschießen ihre alte Klasse noch einmal aufblitzen lassen und war mit zweimal einem Fehler solide zurück auf der Strecke. Dies war der Grundstein für einen starken 5. Platz, über den sie hochaus zufrieden war.
Sebastian kämpft sich durch das stärkste Feld
Die Herren-Wertung, gespickt mit der puren Gewalt von klasse Biathleten, ist sicherlich einer der Höhepunkte bei der Meisterschaft - allerdings ohne Dominik Mages, wie bereits eingangs erwähnt. Sebastian Ernst vertrat daher als einziger Virnsberger den SV in dieser Klasse und war von Anfang an gefordert. Mehr als schnell wurde angelaufen und teilweise auch trotz des Windes noch überaus gut geschossen. Sebastian kontrollierte sich und den Wind und hielt nach dem Liegendschießen den Anschluss an das vordere Drittel. Das dritte Schießen, zum ersten Mal im Stehendschießen, verblies ihm im wahrsten Sinne des Wortes sein Gesamtergebnis. Heftige Windböen, die nicht nachließen, machten das gezielte Schießen unmöglich und die vier Fehler tun dann natürlich besonders weh. Auf der letzen der fünf Runden durch das Hohenzollern Skistadion konnte Sebi endlich einen "Nuller", also alle Scheibe abräumen, raushauen. Mit dieser Einlage verwies er, angefeuert vom gesamten Virnsberger Team, noch einige Konkurrenten nach hinten und war auch nach dem Zieleinlauf hoch zufrieden. Auf den neuen Bayerischen Meister Mario Bernhardt (Vorwaldschützen Renholding, 30:48.9 Minuten) fehlten auch nur 2:07.8 Minuten.
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