SV Virnsberg News
Schießsportnews aus dem Schützengau Ansbach
Spitzensport in Petersaurach: Die starke One-Woman-Show der Julia Simon und Barbara Engleder mit 399

Auf ihre Kosten kamen die Besucher des Bundesligawochenendes in Petersaurach. In der Schulturnhalle erlebten Schießsportfans spannende Duelle, Spitzenergebnisse sowie den ersten Saisonsieg des SV Petersaurach, und das vor eigenemPublikum. Auch die Spannung kam nicht zu kurz, dafür war vor allem das Petersauracher Team in Person von Neuzugang Julia Simon zuständig.
Bei so viel Nervenstärke, 100er Serien und Stechschüssen, hätte der SV Petersaurach über alle Wettkämpfe hinweg aber durchaus mehr Unterstützung in Form von Anwesenheit durch die Schützen im Gau Ansbach erfahren können.
Alle Bilder wurden sv-virnsberg.de von Franz Thiermeyer zur Verfügung gestellt.

"Der Bund" holt sich 4:1 Derbysieg gegen die HSG


Das sonst hart umkämpfte Derby zwischen der HSG München und dem Bund München schwächte sich in diesem Jahr etwas ab. Der amtierende Deutsche Meister musste mit neuen Schützen auf Vier und Fünf gegen die Bundler antreten und bekam eine deutliche Niederlage beigebracht. Im sonst eher mäßigen Ergebnisfeld setzten sich zwei Schützen mit Topergebnissen ab. Im Duell der beiden Spitzenschützen Gschwandtner und Engleder tat sich sich erfahrenere Schützin Barbara Engleder mit 397 Ringen hervor. Das beste Ergebnis des gesamten Wettkampfes wurde mit dem Ehrenpunkt für die HSG belohnt. Tino Mohaupt setzte sich deutlich mit 398:385 gegen Michaela Walo durch.

Niederlage im Stechen - Julia Simon beeindruckt mit Nervenstärke


Es hätten die ersten Mannschaftspunkte der Saison werden können, doch das Glück wEinzigStephaniear einmal mehr kein Petersauracher, oder besser gesagt, keine Petersauracherin, denn für den SV Petersaurach standen gleich fünf Mädels am Schießstand.Gegen den fulminant aufschießenden Aufsteiger KKS Königsbach mussten sich alle SVP-Schützinnen strecken. Einzig Stephanie Obermoser konnte sich bei 393:383 Ringen entspannt zurück lehnen. Auf Position 1 bis 3 legten die Schwaben los wie die Feuerwehr. 100er und 99er Serien am laufenden Band. Besonders stark schoss Andre Link an. Mit zweimal 100 Ringen zu Beginn hatte er mehrfach 400 Ringe als Hochrechnung, kein Wunder bei seinen Schüssen, die selten schlechter als 10,4 waren. Das bekam auch seine Gegnerin mit, die mit 198 von 200 Ringen in den Wettkampf ging. Maren Prediger konnte früh nicht mehr mit Valerian Sauveplan mithalten, der mit 396 Ringen aus dem Stand ging, Maren war mit 390 Ringen vom Punkt weit entfernt.
Auch Tinaa Grünwedel musste den Punkt gegen ihre Gegnerin Jacqueline Messner bei 389:393 Ringen abgeben. Auch wenn am 4. Wettkampftag einige Plätze in der Halle leer blieben, freuten sich die Zuschauer, als zweimal 393 Ringe auf Position 3 zwischen Miriam Markart und Beate Gauß aufleuchteten und somit das erste Stechen des Bundesligawochenendes ankündigten.
Doch die Vorfreude wurde noch von einer Spitzenleistung übertroffen. Andre Link ließ auf den letzten beiden Serien, wenn man davon überhaupt sprechen kann, mit zweimal 98 etwas nach und durfte sich über 396 Ringe freuen. Unbeeindruckt und mit dem Ergebnis ihres Gegners im Kopf, schoss Julia Simon ihr Programm weiter und gab mit 100 Ringen in der dritten Serie die richtige Antwort. Eine Neun gab es noch auf den 34. Schuss, nun mussten aber für 397 Ringe und somit dem Einzelpunkt alle Schüsse in die 10. Und Julia genau tat das, wofür 99% aller Hobby-Schützen der Allerwerteste auf Grundeis gehen würde. Sie schoss alleine am Schießstand stehend 10 um 10, setzte mehrfach ab und arbeitete sich in Richtung 397 Ringe. Der letzte Schuss machte ihr dann aber doch etwas zu schaffen, doch der Jubel war entsprechend laut, als Julia auch den letzten Schuss in die Mitte setzte und mit 397:396 die Chance auf den Sieg durch das 2:2 wahrte.

Nun durfte "Miri" gegen Gauß noch einmal an den Schießstand treten. Nach kurzer Einrichtungszeit, lief der Countdown für den Stechschuss, den die Petersauracherin zuerst abgab. Der 9 von Miriam setzte Beate Gauß eine 10 entgegen und holte den dritten Punkt und somit den Sieg nach Königsbach.
"Wir haben diese Saison nie wirklich schlecht geschossen. Wir haben ein junges Team, da muss der ein oder andere Schütze noch Erfahrung sammeln, das ist ganz normal. Manchmal hat man kein Glück.", so das Resüme von Trainer Günther Reizammer.
Auch wenn die Petersauracher nicht siegten, so redeten im Anschluss fast alle Zuschauer vom genialen Alleingang von Julia Simon.
Übrigens konnte Julia auch gekonnt über einige unfaire Dinge aus den Publikumreihen hinweg sehen: Weder das auf einmal einsetzende rhythmische Trommeln von ein paar Fans aus Königsbach, noch das erwartungsvolle Klatschen aus manchen Münchner Ecken irritierte die Neu-Petersauracherin bei ihrem Glanzstück.

Am Sonntagmorgen hatten noch nicht viele Zuschauer ausgeschlafen, dabei hätte sich das frühe Aufstehen gelohnt. Denn in der Partie KKS Königsbach gegen den Bund München gab es das, was man nicht jeden Tag als "Normalschütze" zu Gesicht bekommt.
Ein erstklassiges Duell lieferten sich Barbara Engleder (Photo, Quelle: http://buli-derbund.de/) für den Bund München und Valerian Sauveplan für die Königsbacher KKS ab. Nur vier Mal erschien hier auf 80 Wertungsschüssen die 9 und gar nur einmal bei Barbara, die erst im 33. Schuss für ein langgezogenes "Oh" im Publikum sorgte. Dennoch war ihr derJubel nach dem letzten Schuss anzusehen. 399 Ringe gegen 397 Ringe - Schießsportherz, was willst Du mehr?
Und gleich noch einmal gab es 397 Ringe im Wettkampf. Beate Gauß schoss das gleiche Ergebnis wie zuvor ihr Mannschaftskollege und holte somit beim 4:1 den Ehrenpunkt für die Aufsteiger gegen den Bund München, der zum zweiten Mal in Petersaurach mit 4:1 Einzelpunkten den Schießstand verlässt.

Der erste Sieg und zwei Stechen - Julia Simon punktet gegen Ex-Verein


Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem SV Petersaurach und der HSG München endete 3:2, im Jahr zuvor siegten die Petersauracher gar 5:0. Der amtierende Deutsche Meister aus München kämpft mit den Lücken in seiner 1. Mannschaft, die durch den Weggang von einigen Schützen noch nicht geschlossen werden konnten. Und so trafen im letzten Bundesligaduell in Petersaurach an dem Wochenende zwei Mannschaften aus dem Tabellenkeller aufeinander.
Die Aufstellung des SV Petersaurach wurde zum Vortag ergänzt. Matthias Bauer rückte für Miriam Markart ins Team und so nahm ein verrückter Wettkampf seinen Lauf. Schnell stand der erste Punkt für Petersaurach auf Position 5 fest, wo Matthias Bauer und Justin Giesbrecht mit 386:376 Ringen einen schwarzen Tag erwischten.

Lange Zeit war das Duell auf Vier zu Gunsten für Nicole Lainer gegen Stephanie Obermoser gelaufen. Je länger der Wettkampf dauerte, desto besser kam Stephie in Schuss und desto mehr näherten sich beide Ergebnisse an. Am Ende lag esdann an Nicole Lainer, den Sack zu zumachen. Für den 390:389 Sieg musste die Münchnerin gegen Obermoser eine 10 schießen und schaffte dies auch. Tina Grünwedel hatte 392 Ringe auf dem Monitor stehen. Tino Mohaupt, der sich langsamer durch den Wettkampf bewegte hatte einige Ringe Vorsprung, gönnte sich aber immer mehr 9er und stand am 40. Schuss vor der unfreiwilligen Wahl mit einer 9 ins Stechen zu gehen oder mit einer 10 den Punkt zu holen. Mit einem gelben Kreis entschied er sich für das Stechen und löste damit bei seiner Gegnerin Tina Grünwedel nur minimale Freude in Aussicht auf das Stechen aus.
Auf Position 1 trafen Maren Prediger (Photo oben) und Selina Gschwandtner aufeinander. Maren, die den ersten Wettkampf für "ihr" Team schoss, kam zuvor aus den USA zurück, wo sie normalerweise für ihr Uni-Team schießt. Die Petersauracherin schoss ihr Ding und wurde nach 40 Schüssen mit dem Punkt bei 396:393 Ringen belohnt. Sie war die Vorletzte am Schießstand. Zur letzten Schützin am Schießstand musste man einen Blick auf Position 2 werfen.

Dort schossen Julia Simon und Jasmine Xiang Wei Ser fast Schuss für Schuss parallel im Gleichschritt. Auch die Ergebnisse der verschiedenen Serien waren fast identisch. Erst am Ende war die Münchnerin schneller und ging mit 394 Ringen nach 40 Schüssen vom Schießstand. Ob das reichen würde entschied einzig Julia Simon. Nach dem Nervenritt am Vortrag,trug sich die gleiche Situation fast wieder zu. Diesmal musste Julia aber wieder 10 um 10 schießen, um noch ins Stechen zu kommen. Dass die Leistung vom Vortag kein Zufall war, zeigte sich spätestens jetzt. Julia schaffte die 10er zum 394:394 Ausgleich und zum zweiten Stechen des Tages.
Zuerst wurde das Duell Grünwedel/Mohaupt im Stechen entschieden. Die HSG jubelte, denn Tino schaffte mit 10:9 den Sieg im Showdown. Alle Augen schauten nun auf Julia Simon und Jasmine Xiang Wei Ser. Nach der 2-minütigen Vorbereitungszeit ging es um alles. Der Sieger würde nicht nur das Duell sondern den Wettkampf entscheiden.
Und wie das Leben so spielt ist es die Ex-Schützin der HSG München, Julia Simon, die für das geniala Ende dieses Wettkampfs aus Petersauracher Sicht sorgt. Mit einem 10:9 im Stechen kannte der Jubel erst einmal keine Grenzen mehr. Die ersten Punte der Saison für den SVP und der Beweis mit Ausrufezeichen: Mit Julia Simon hat der SV Petersaurach eine erstklassige Schützin hinzugewonnen.

Der SV Petersaurach verlässt das Tabellenende, kann aber nicht mehr in das diesjährige Bundesligafinale kommen. Absteigen kann die Reizammer-Truppe zugleich aber auch nicht. Grund hierfür ist die Ligareform, dass ab nächster Saison 12 Teams in der 1. Bundesliga schießen werden.

Webmaster      17.12.2014, 19:53 Uhr | Update: 04.03.2020, 11:03 Uhr      Archiviert am 29.01.2016
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