Das Sommerbiathlongewehr P75 von Feinwerkbau war bislang einzig und allein in der Crossvariante der Lauf- und Schießsportart im Einsatz. Durch einen Umbausatz ermöglicht jetzt Feinwerkbau auch den Einsatz des Gewehrs in der Disziplin Target Sprint. Dort sind bekanntlich Mehrladermagazine nicht erlaubt, beziehungsweise es muss einzeln nachgeladen werden. Für um die 250 Euro steht dieser Umbausatz in der Tradition der überteuerten Zubehörteile, die das Motto fahren: "Wenig Material, hohe Kosten".
Der Umbau gestaltete sich dank einer gut illustrierten Anleitung als relativ einfach, wenngleich man gut beraten ist, wenn man aufgrund der Verlustgefahr von kleinen Teilen sich entsprechend Zeit und einen ruhigen Ort sucht. Problematisch wurde es in der getesteten Version, dass die zu verwendenden Schrauben entweder gefehlt haben oder die Hersteller davon ausgingen, dass die Schrauben der bestehenden Repetiereinheit passen würden. Letzteres war nicht der Fall, da die Schrauben des bestehenden Sets zu kurz für die dickere Platte waren. Mit etwas Bastelgeschick wurde dieses Problem durch Alternativschrauben gelöst, die von der Magazinhalterungsabschlussplatte entnommen wurden. Auch die in der Bilderanleitung angepriesene Magazinhalterung für das Spezialmagazin suchte man im Set vergeblich. Möglicherweise muss dieses noch einmal separat bestellt werden, was kaum verwunderlich wäre.
Im Praxistest stellten sich nach ein paar Übungseinheiten schnell Geschwindigkeitsvorteile ein, die in dieser Form und aufgrund des analogen Ladevorgangs bislang nur den Steyr-Gewehren vorbehalten war. Ein Schütze, der aus dem statischen Schießen das Laden an den dort verwendeten Feinwerkbaumodellen 700 oder 800 gewohnt ist, hat hier sicherlich schon einen Vorteil. Weitere Tests im Rahmen der Bayernkaderlehrgänge und der Bayerischen Meisterschaft sollen Klarheit darüber bringen, ob sich Biathleten des SV Virnsberg dieses Set zur Umrüstung zu legen oder aber pro Disziplin mit einem eigenen Gewehr ausgestattet, zweigleisig fahren werden.
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